Mehrwerte des Social Web

Mehrwerte bietet jedes Social Media Tool. Doch die Auslegung bzw. die persönlichen Anreize die "typischen Social-Funktionen" zu nutzen fallen nach wie vor sehr unterschiedlich aus. Genau diese Frage habe auch ich mir vor einigen Tagen gestellt. Wie und warum nutzen Menschen Social-Funktionen? Was ist ihr persönlicher Mehrwert? Wie sich herausstellte eine vermeintlich einfache Frage, die aber individuell sehr unterschiedlich beantwortet wurde.Mittels einer Umfrage habe ich meinem Twitter-Netzwerk genau diese Frage nach den Mehrwerten gestellt. Vielen Dank an alle die mitgemacht haben!

Natürlich gestalteten sich die Mehrwerte auch darüber, auf welchem Kanal in dem ich mich befinde und was ich auf diesem Kanal tue. Poste ich dort lediglich etwas, kommentiere ich Inhalte anderer Nutzer, like ich Inhalte oder teile ich Inhalte mit meinem Netzwerk. Bei mir kam diese Frage vor allem bei den von mir genutzten Plattformen Twitter und Facebook auf. Es stellte sich mir mit die Frage, warum 'liken' Menschen Posts und 'teilen' sie nicht? Hat das Teilen der Information einen höheren Stellenwert? Hat es für denjenigen eine unterschiedliche Bedeutung Inhalte zu teilen, zu kommentieren oder zu liken? Scheinbar ja, denn sonst würde er die Inhalte teilen und nicht "nur" liken. Oder schwingt hierbei noch ein ganz anderer Faktor mit?

Etwa die Unsicherheit über die zu befürchtenen Konsequenzen Inhalte in sozialen Netzwerken zu teilen? Vielleicht nicht bei jedem Nutzer und auch nicht in dem Fall. Es ist aber mit Sicherheit so, dass sich viele Nutzer bei Facebook oder Twitter fragen "Wie gefährlich ist das Teilen in sozialen Netzwerken" wirklich? Ein Umstand welche ich zum Start meiner Umfrage noch nicht bedacht hatte. Im zuvor aufgeführten und verlinkten Beitrag von Timo Schutt, Rechtsanwalt für IT-Recht, heißt es dazu:

Doch rechtlich betrachtet birgt dieses Verhalten ein nicht unerhebliches Haftungsrisiko: Denn wer Inhalte Dritter teilt, der macht sich unter Umständen diese Inhalte „zu Eigen“ und haftet dann nach den von den Gerichten entwickelten Grundsätzen für diese Teilen als Täter, also so, wie wenn man den Inhalt selbst erstellt hätte.

In diesem behandelten Fall kam das OLG Dresden zu der Entscheidung, dass mit dem Teilen des Inhalts keine ausdrückliche Leseempfehlung oder eine Bewertung zum Ausdruck gebracht wurde. Es wurde lediglich eine der Plattformfunktionen genutzt um auf Inhalte anderer zu verweisen bzw. aufmerksam zu machen. Gerade auf Facebook haben Interaktionen wie 'teilen', 'liken' oder 'kommentieren' einen enormen Einfluss auf den persönlichen Stream aber auch auf den meines Netzwerkes. Und wenn man ehrlich ist, besteht im privaten Umfeld (wenn es beispielsweise um Sportberichte o.ä. geht) oft ein eher geringes Risiko, für die Verbreitung oder gar die Verletzung des Urheberrechts beschuldigt zu werden. Man möchte ja als Nutzer einer solchen Plattform genau das erreichen. Inhalte sollten geteilt, kommentiert und geliked werden. Denn sonst wäre eine Veröffentlichung auf einer der Social-Media-Plattformen völlig deplatziert.

Ergebnisse der Umfrage zum Thema "Mehrwerte im Social Web"

Nun aber zu den Ergebnissen meiner (kleinen der feinen) Umfrage auf Twitter.

  • Insgesamt haben 24 Personen an der Umfrage teilgenommen
  • 29% Teilen
  • 0% Liken
  • 4% Kommentieren
  • 67% Eine Kombi aus allem

Unter dem Strich ist es denke ich keine große Überraschung. Es macht eben die Kombination aus unterschiedlichsten Funktionen und individuellen Antrieb aus, was für jeden einzeln die Mehrwerte der Nutzung von Social Networks ausmacht. Schaue ich nun  auf meine Nutzung der beiden Kanäle (Facebook und Twitter) und stelle dies den Ergebnissen gegenüber, komme ich zu einer großen Deckungsgleichheit. Auch für mich wäre es eine Kombination aus teilen, liken und kommentieren.

Interaktionsgrade im Social Web

Ein Like ist vermeintlich "schnell gemacht", hat aber nicht unbedingt den gleichen Stellenwert wie das Teilen des Inhalts. Nachfolgend mein persönlicher Versuch die Interaktionsgrade like, teilen und kommentieren einzustufen:

  1. Liken – Mir gefällt sprichwörtlich der mir mir geteilte Inhalt. Ich möchte dem "teilenden" für das Teilen bzw. veröffentlichen des Inhalts eine kleine Anerkennung zukommen lassen.
  2. Teilen – Der mit mir geteilte Inhalt gefällt mir so gut, dass ich diesen mit meinem Netzwerk teilen möchte. Er hat für mich eine große Relevanz oder einen hohen Stellenwert. Ich möchte den Inhalt meinem Netzwerk zur Verfügung stellen.
  3. Kommentieren – Ich möchte mit dem Ersteller des Inhalts (oder mit demjenigen der den Inhalt geteilt hat) in den direkten Austausch und Dialog treten.

Sie/Ihr seht das anders? Dann freue ich mich auf weitere Einstufungen in den Kommentaren hier im Blog, auf Facebook oder auf Twitter

p.s. Dieser Beitrag darf sehr gerne geteilt, geliked und kommentiert werden 🙂

Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/feedback-rückmelden-tafel-1825515/

Andreas Schulze-Kopp Verfasst von:

2 Kommentare

  1. August 6, 2017
    Antworten

    Andreas, ich glaube der Aspekt des Kuratierens fehlt noch: ich teile die besten Artikel aus meiner Branche. Meist immer mit einem Kommentar von mir… Damit arbeite ich Schritt für Schritt an meinem „Personal Branding“ 🙂

    • Andreas Schulze-Kopp
      August 7, 2017
      Antworten

      Moin Dirk und Danke für Deine Ergänzung/Kommentar! In der Tat ist es so, dass dies sicherlich bei vielen und somit auch bei mir ein häufiger sagen wir ruhig Anwendungsfall ist. Das wäre in der Umfrage auf Twitter für mich jetzt unter „Eine Kombi aller“ gelaufen. Aber sicherlich ist es so, dass man das reine tweeten ja noch erweitern kann, den Tweet zitieren und dann mit einem persönlichen Statement Weiterteilen kann. Bin ich absolut bei Dir 🙂

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