Trends kommen und gehen. Woran aber merkt man, dass es sich bei dem einen oder anderen Trend doch um eine handfeste Veränderung handelt? Wenn strategisch agierende Globalplayer als Sponsoren einsteigen. So geschehen in den vergangenen Tagen vor Beginn der gamescom (22.-26.08.) in Köln. Mercedes-Benz, BMW und Aldi steigen konsequent(er) in den Markt des E-Sports bzw. Gamings ein. Mercedes und BMW als Sponsoren, Aldi als Plattformanbieter.
Events erfinden sich neu um nicht unterzugehen
Ich kann mich noch gut an eine CeBIT erinnern, bei der irgendeine Gaming-Meisterschaft ausgetragen wurde. Die Halle war warm, voll und laut. Schon damals habe ich mich gefragt „Was soll diese Veranstaltung?“. Und das auf der CeBIT. Einem sagen wir mal eher Businessorientiertem Umfeld. Nun scheint all das in veränderter Form wiederzukommen. Zumindest scheinen sich hier neue Synergien zwischen Veranstaltern, Herstellern und Sponsoren zu ergeben. Zwar ist aktuell noch nicht direkt von der CeBIT die Rede, aber auch dort waren neue Formate wie das Drone-Racing in den letzten Jahren die Erfolgsgaranten für ein neues Publikum.
Zumal sich große Veranstaltungen sowieso auf dem Prüfstand befinden, ob sie in der aktuellen Art und Weise der Durchführung noch Sinn machen. So auch bei der CeBIT in Hannover, wo man im nächsten Jahr vieles ändern möchte. Als Hannoveraner wünscht man sich natürlich, dass diese Pläne aufgehen. Toi Toi Toi!
Wer aber der Meinung ist dies trifft nur auf die ohnehin verstaubt geglaubte CeBIT zu irrt sich. Denn auch vermeintlich hippe Events wie die dmexco muss sich im Wandel der digitalen Landschaft immer wieder neu erfinden.
E-Sports ist Teil dieser Veränderung
Nun steigen Sponsoren wie Mercedes-Benz und BMW in das E-Sports Sponsoring ein und versuchen sich auf diesem Wege neue Märkte zu erschliessen. Und Aldi macht den Trend in Richtung E-Sports komplett und bietet ab dem 22. August mit seiner Plattform Aldi Life Games sowohl Gamern als auch Entwicklern eine eigene Plattform. Wer öfter bei Aldi einkauft wird auch den dazugehörigen Partner Medion kennen.
Daimler teilte kurz vor Beginn der gamescom in Köln mit, dass die Zusammenarbeit des Automobilkonzerns mit der ESL am 28. Oktober mit der ESL One in Hamburg beginnen soll. Jens Thiemer, Vice President Marketing Mercedes-Benz PKW, über die neu geschlossenen Partnerschaft: „Durch unser vielseitiges internationales Sportengagement decken wir die Interessen unserer unterschiedlichen Zielgruppen ab. Als Marke treten wir in engen Kontakt mit unseren Kunden, schaffen Sympathien und sind Bestandteil ihrer Lebenswelt. Wir beobachten das extrem schnell wachsende E-Sports-Segment seit einiger Zeit und sind davon überzeugt, mit diesem neuen Engagement unser Sportsponsoring zukunftsorientiert ergänzen zu können und auch mit einer sehr interessanten neuen Zielgruppe in Kontakt zu treten.“ (Quelle: http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Daimler-kooperiert-mit-der-ESL-Mercedes-Benz-wird-E-Sports-Sponsor-160445).
Und wer kann ihnen das verdenken? Eine (neue) Zielgruppe bei einem aufstrebenden E-Sports Markt, zu verhältnismäßig „günstigen“ Konditionen ansprechen zu wollen. Zumal man die 40-Jährige Partnerschaft mit dem DFB (aus wie ich finde völlig nachvollziehbaren wirtschaftlichen Beweggründen) erst vor wenigen Wochen beendet hat und damit ausreichend finanzielle Möglichkeiten zur Unterstützung des Gaming-Sektors vorhanden sein dürften.
Ähnlich Pläne verfolgt man wohl auch in Bayern. BMW präsentierte den neuen M5 im Rahmen der gamescom gemeinsam mit Electronic Arts. Diese beiden Player verbindet zwar schon eine längere Partnerschaft, aber die Präsentation des neuen „realen“ Fahrzeugs im Rahmen einer Gaming-Veranstaltung war neu. Electronic Arts bringt im November den neusten Teil des Autorennklassikers Need for Speed Payback (eines der wenigen Spiele welche ich tatsächlich gespielt habe) heraus und welches Auto ist dabei mit von der Partie? Der BMW M5 in seiner limitierten First Edition.
Damit können Fans dieses Spiele-Klassikers das bayrische Geschoss als Fahrzeug auswählen und in bereits Monate vor dem Markteintritt virtuell Probe fahren. „BMW gehört seit den 1990er Jahren zu diesem Spiel dazu. Wir tauchen nicht in etwas auf, zu dem wir gar keine Berührung haben. Es ist natürlich, dass wir da sind“, erklärt Tobias Weber, Leiter Entertainment Marketing und Internationales Product Placement BMW (Quelle: http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Automarketing-BMW-begibt-sich-ins-Spiele-Universum-160462).
Dann kann man nur eines wünschen. Allseits gute Fahrt!
Beitragsbild: https://www.flickr.com/photos/bagogames/22364914234
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