Wearables, also Computersystem oder Komponenten welche sich während der Nutzung am Körper des Anwenders befinden, wie etwas Fitness-Armbänder und Smartwatches, polarisieren heute noch genauso wie in ihren frühen Tagen. Sind sie für den einen zukunftsweisend und total innovativ, sind sie für den anderen totaler Unsinn bzw. unnötiger Schnick-Schnack. Doch was sich daraus für technische Umgebungen und Lösungen ergaben, zeigt das aktuelle Beispiel der AOK Nordost mit dem digitalen Vorteils-und Prämienprogramm „FitMitAOK„.
Tausche Fitness und Daten gegen Prämien
Was aber hat der Kunde von der Datenübermittlung an seine Krankenkasse und Verknüpfung der Services?
Zum einen gibt es eine finanzielle Beteiligung bei der Anschaffung von Hardware wie Fitness-Armbändern, Trackern oder Apple Watch (Übernahmen von 50%, max. € 50). Nach Kopplung der Apple Watch wird das Smartphone, mit Hilfe der eigens für das Programm entwickelten App, zum digitalen Bonuspass. Fitnesszustand immer auf den aktuellen Stand und die Möglichkeit sich Prämien zu erarbeiten. Nur gilt dieser Zugriff auf die Daten des jeweils anderen eben für beide Seiten. Für den Versicherten welches sich hierdurch immer transparenter macht und für die Versicherung welche dadurch ständigen Zugriff auf den aktuellen Gesundheitszustand des Versicherten hat.
Die AOK, welche sich auch gerne als „Die Gesundheitskrankenkasse“ bezeichnet spricht mit dem folgenden Slogan (Zitat von der Webseite der AOK) gezielt die junge und Fitnessorientierte Zielgruppe an:
Du trainierst. Du kämpfst. Du belohnst dich und deinen Körper.
Und die AOK Nordost belohnt dich dafür: mit jeder Menge attraktiver Prämien.
Hol dir die App, die dich bewegt!
Du trainierst, wir belohnen dich mit attraktiven Prämien. Fitmit AOK: Die kostenlose App der AOK Nordost. #fitmitaokhttps://t.co/ydIp3VIChx
— AOK Nordost (@AOK_Nordost) 7. März 2016
p.s. Ob die Darsteller jetzt unbedingt Nackt sein müssen oder nicht darüber lässt sich streiten. Doch das primäre Ziel „ins Gerede zu kommen“ hätte man vermutlich mit Hosen nicht geschafft.
Apple-Universum oder Android-Welt?
Zuerst sorgten Fitness-Tracker von Jowbone, Fitbit oder Runtastic für den ersten kleinen Fitness-Boom. Einfache Tracker entwickelten sich rasant weiter und verschmelzen funktional zusehends immer mehr mit modernen Smartwatches wie zum Beispiel der Samsung Gear 2, Huawei Watch und Pebble. Den wirklichen Durchbruch hatte die Smartwatch aber erst durch die Apple Watch. Aber auch diese spaltet die Lager in absolute Fans und totale Verweigerer. An sich also genau das gleiche wie bei allen bereits erschienenen iPhones, iPads oder MacBooks. Grundsätzlich steht der Anwender aber anfänglich vor einer schweren Entscheidung.
Apple-Universum oder Android-Welt?
Egal wie man sich heutzutage entscheidet. Es gibt für beide sowohl Vorteile als auch Nachteile. Und das gilt für sämtliche Produkte. Sowohl für Smartwatches als auch für Smartphones.
Der Trend geht weiter – Egal ob mal es gut findet oder nicht
Man kann all dies entweder gut finden oder aus diversen Gründen gefährlich. Ich denke aber, dass wir aktuell noch ganz am Anfang stehen. Entwicklungen von Lösungen dieser Art werden zunehmen, die Software wird sicherer werden und eine durch alle Lebenslagen durchdringende Digitalisierung wird ihr übriges dazu beitragen.
Wie steht Ihr dem Thema gegenüber? Findet Ihr solche Entwicklungen gut oder sagt Ihr das geht zu weit?
Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/smartwatch-gadget-technologie-smart-828786/
Ich trage selbst seit einigen Jahren einen Tracker von Fitbit und erlebe, wie stark es sich auf mein Verhalten auswirkt. Die Nudges wirken bei mir und vielen anderen. Das haben einige Versicherungen für sich erkannt und wollen es jetzt nutzen. Einige haben sich wie die Generali sogar sehr früh auf das Thema eingelassen und dabei kleine Reputationsschäden in Kauf genommen. Hierzulande wird Big Data und der Umgang mit unseren Gesundheitsdaten immer sehr kritisch gesehen. Leider.
In Deutschland diskutieren wir über jetzt über die Fitness Tracker, die sich auf unsere Gesundheitstarife auswirken werden. Darin bin ich mir sicher. Es gibt zu Recht viele kritische Stimmen: Werden wir heute belohnt, kann sich das in einigen Jahren ganz anders darstellen. Die Tarife der nicht Vermessenen werden steigen, während die Digitalen günstigere Konditionen erhalten (solange sie als gesund gelten).
Andererseits ist es mir persönlich lieber, einen guten Überblick über meine Gesundheitsdaten zu erhalten und diese mit Krankenkassen und Ärzten diskutieren zu können. Doch das ist leider bislang eher Theorie. Ich würde mir mehr Mut im Umgang mit den Gesundheitsdaten wünschen. Zulasten der Sicherheit sollte es jedoch nicht geschehen. Entscheidend hierbei ist die Einsicht in die Daten, die andere von uns haben. Diese Datensouveränität und damit die Chance, selbstbstimmt mit meinen Daten umzugehen, das würde ich mir wünschen. Noch ist das jedoch eher Science Fiction.
[…] sorgen wird. Ich kann es mir fast nicht anders denken. So hat doch eine ähnliche Debatte zur Übertragung von Fitnessdaten diverser Wearables an die Krankenkasse schon vor einigen Monaten für Bedenken bei vielen Versicherten gesorgt. Damals war es die AOK, […]